Inflationsrate in Deutschland steigt – Sachwerte als sicherer Hafen

Der Anstieg der Inflationsrate nimmt allmählich zu.
Für April meldet das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1 Prozent. Ein Anstieg um 0,2% zum Vormonat. Pressemitteilung_StatBA_Inflation_ 04_2012
Gegenüber der Presse äusserte unser oberster Bundesbanker Jens Weidmann, dass Deutschland eine Inflation über dem Durchschnitt verkraften könne.

Soll die Bevölkerung allmählich auf eine steigende Inflation eingestimmt werden?

Fakt ist, dass die Europäische Zentralbank EZB seit Jahren die Märkte mit billigem Geld flutet. Die dadurch höhere Nachfrage führt allgemein zu höherer Inflation.
Prof. Stefan Homburg von der Uni Hannover spricht in diesem Zusammenhang von der „Ketchup“-Inflation. Wie bei einer Ketchupflasche kommt erst nichts und dann kommt ein Schwall, den man nicht aufhalten kann.
Preistreiber sind nach Meinung der DB Research steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise. Hinzu kommen die Auswirkungen der aktuellen Tariferhöhungen.

Gefühlte Inflation

Die von vielen Menschen gefühlte Inflation ist schon lange deutlich höher, als die von den Statistikern veröffentlichte Teuerungsrate. Dies liegt am statistischen Warenkorb, in dem die Dinge des täglichen Bedarfs im Vergleich zu anderen Ländern deutlich unterrepräsentiert sind. Je nach persönlicher Präferenz weicht also die tatsächliche Inflation jedes Einzelnen von der  Inflation des statistischen Bundesamtes ab.

Gold als Krisengewinner?
Gold gilt allgemein als Krisenwährung und stabil gegenüber Infaltion. Doch seit Januar steht der Goldpreis stark unter Druck. Vom Höchstkurs von 1.900 Euro fällt er bereits den vierten Monat in Folge. Langfristig mag Gold sicher eine gute Beimischung im Vermögensportfolio darstellen. Allein auf Gold sollte man aber nicht setzen.

 

Inflations-Verlierer
Geld hat keinen eigenen Wert, sondern ist lediglich ein Tauschmittel. Es verliert an Tauschwert.
► Einkommensbezieher: Liegt die Inflationsrate über der tariflichen Lohnerhöhung, so bedeutet das eine reale Einkommenverminderung. Eine Lohnerhöhung von z. B. 3,5 % würde bei 5 % Inflation eine reale Kaufkraftverringerung von 1,5% bedeuten.
► Rentner und Bezieher von Einkommensersatzleistungen wie Hartz IV oder Berufsunfähigkeitsrenten: Auch sie hätten unterm Strich weniger Kaufkraft zur Verfügung.
► Sparer: Geldvermögen verliert an Wert. Hier kommt neben der Inflation auch noch die Abgeltungssteuer auf die Zinsen zum Tragen.

Schrumpfendes Geldvermögen
Soviel sind 1.000 Euro nach 10 bzw. 20 Jahren Wert:

Inflation-Gewinner
Wer Schulden hat gehört zu den klaren Gewinnern von steigende Inflation. Denn auch der „Wert“ der Schulden nimmt ab. Staaten, Länder und Kommunen bekommen ihre ungeheuren Schulden duch Sparen alleine nicht mehr in den Griff. Eine hohe Inflation wäre politisch daher eher gewollt.
Auch wer Sachwerte besitzt, zählt mittel- bis langfristig sicher zu den Gewinnern. Bei der vermieteten Immobilie steigen die Mieten im Rahmen der Inflationsrate und teilweise darüber. Die Solaranlage erzeugt Strom, dessen Preise nachfragebedingt eher steigen als fallen.

Fazit
Die Inflationsrate muss nach allen Regeln der Volkswirtschaft angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen steigen und sie wird steigen.
Wer auf hohem Geldvermögen sitzt, sollte seine Anlagestrategie schnell überdenken. Lukrative Sachwerte wie Wohnimmobilien und insbesondere Pflegeimmobilien bieten neben vielen anderen Sachwertinvestments eine stabile Alternative.